Eine aktuelle F&C-Studie 2012 beschäftigt sich mit der Frage, wie erfolreich Franchise-Gründungen im Vergleich zu "Allgemeinen Unternehmensgründungen" tatsächlich sind.

Erste Ergebnisse der laufenden Studie, die voraussichtlich Ende 2012 erscheint, ergeben:

• Franchise-Gründer sind im Durchschnitt der hier betrachteten Gründungskohorten nach einem Jahr noch zu 94% nicht aus dem System ausgeschieden, bei unabhängigen Gründungen sind dagegen nach einem Jahr nur noch ca. 85% der Unternehmensgründer aktiv. Zwei Jahre nach der Gründung sind auf Seiten der Franchisenehmer noch 90% im System aktiv, während es bei den „allgemeinen“ Unternehmensgründern lediglich 75% sind. Drei Jahre nach der Gründung sind im Durchschnitt noch 83% der ursprünglichen Gründungskohorte im Franchising aktiv – bei allgemeinen Gründungen sind dies lediglich 68%. Die Quote ändert sich auch im 4. Jahr nach Gründung für die Franchise-Gründung nicht mehr wesentlich.
• Die Zahlen bestätigen allgemein zunächst die anfängliche Vermutung: Die Unternehmensgründung als Franchisenehmer mit einem im Deutschen Franchise-Verband (DFV e.V.) angeschlossenen Franchisesystem ist vergleichsweise erfolgreicher als eine unabhängige (allgemeine) Unternehmensgründung.
• Allerdings variieren die Zahlen sowohl stark von Franchisesystem zu Franchisesystem als auch in Abhängigkeit von Geschäftsmodell und Branche. Es wäre also vereinfacht zu sagen, dass die Sicherheit einer Unternehmensgründung im Franchising immer höher ist als eine „allgemeine“ Unternehmensgründung. Man muss im Einzelfall also genau hinschauen.
• Bereits in der 2006 veröffentlichten F&C/PWC-Studie „Unternehmenskooperation – Auslauf- oder Zukunftsmodell?“ wurden zentrale Erfolgspotenziale und Hemmnisse kooperativer Unternehmensnetzwerke im Vergleich herausgearbeitet (z.B. Franchisesysteme vs. Verbundgruppen). Unter anderem können hierzu exemplarisch folgende Erfolgspotenziale und Hemmnisse angeführt werden:

1. System-Performance: Macht das Franchisesystem alle Erfolgspotenziale für seine Partner nutzbar?
2. Performance des Franchise-Partners: Setzt der Franchise-Partner das Konzept vor Ort 1:1 um? Ist er qualifiziert geschult bzw. ausgewählt worden?
3. Wie sieht es mit zahlreichen weiteren erfolgsrelevanten Determinanten aus, wie z.B. der Branche, dem Standort, der Finanzierung, der Kommunikation oder der Beziehungsqualität?

• Unternehmensgründern im Franchise wird empfohlen, sich detailliert vorab zu informieren - und dabei die Hilfe professioneller Berater (z.B. Steuerberater, IHKn) in Anspruch zu nehmen. Hat ein Franchisesystem beispielsweise den Systemcheck des Deutschen Franchise Verbands e.V. (DFV) erfolgreich bestanden? Wie zufrieden sind die Partner mit ihrem System?
• Die aktuell erschienene Franchise Basis.Liste 2012 (Deutschland/Österreich/Schweiz) gewährt potenziellen Unternehmensgründern einen tieferen Einblick in die Materie (www.basisliste.com).
• Als Datenbasis für die oben dargestellten Zahlen der derzeit noch laufenden Studie wurden Daten über 1.802 Unternehmensgründer im Franchising aus 61 Franchisesystemen mit insgesamt 5.019 Franchisenehmern (7.775 Franchise-Betriebe) herangezogen, die im Zeitraum von Sommer 2009 – Ende 2011 jeweils zuletzt den DFV System-Check durchgeführt haben. Da sich derzeit noch eine größere Zahl von Franchisesystemen im Verfahren des System-Checks befinden, werden zum Ende des Jahres 2012 in der gleichnamigen F&C-Studie die Zahlen nochmals aktualisiert.

Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung des DFV e.V. 2012 präsentiert und sind im Jahrbuch Franchising 2012 (Hrsg.: Deutscher Franchise-Verband e.V.) im Detail nachzulesen.

Quelle: Internationales Centrum für Franchising & Cooperation (F&C), August 2008.